Incubus Leben in einer Welt von Superkraft-Nutzern-Chapter 100: Velmora Nyx erfährt von seiner Blutlinie

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Chapter 100: Velmora Nyx erfährt von seiner Blutlinie

Die breiten Doppeltüren des Herrenhauses öffneten sich mit einem leisen Knarren.

Velmora Nyx trat ein, ihre Stiefel machten kein Geräusch auf dem polierten Marmorboden.

Sie war wie immer gefasst – scharfe schwarze Uniform frisch gebügelt, ihr langer dunkler Mantel streifte knapp über ihren Fersen, während sie ging.

Ihre Bewegungen waren lautlos, effizient und präzise, als ob jeder Schritt bereits berechnet worden wäre, bevor sie ihn tat.

Ihre Augen überflogen den Raum einmal, dann fixierten sie Lilith.

Lilith stand nahe einem der hohen Fenster, die Arme verschränkt, die Haltung fest. Das Sonnenlicht, das durch das Glas fiel, ergoss sich über den Boden und warf lange Schatten, aber es milderte nicht die Energie im Raum.

Die anderen waren bereits da – Elowen stand neben einer geschnitzten Säule, Seraphina saß auf der Rückenlehne eines Sofas mit verschränkten Armen, Isabella nahe dem Kamin, und Liliana ging langsam bei den Bücherregalen auf und ab.

Niemand sprach. Sie alle hatten gewartet.

Lilith bot keine Begrüßung an. Sie sagte nur: "Danke, dass du gekommen bist."

Velmora blieb ein paar Schritte entfernt stehen. Ihr Gesichtsausdruck veränderte sich nicht. "Was ist passiert?"

Lilith zögerte nicht. "Ich habe den Tresor geöffnet."

Velmoras Augenbrauen bewegten sich leicht, das einzige Zeichen von Überraschung. "Du sagtest, du würdest das nur tun, wenn es absolut notwendig wäre."

"Das war es", sagte Lilith ruhig.

Die Worte trugen keine Dramatik, aber es lag Gewicht hinter ihnen. Genug, um den Raum vollkommen still werden zu lassen.

Velmora holte langsam Luft und atmete ebenso leise wieder aus. "Du hast etwas gefunden?"

Lilith nickte einmal. "Es begann mit Seraphina."

Sie deutete leicht auf die weißhaarige Frau, die auf dem Sofa saß.

"Nachdem sie sich mit Ethan verbunden hatte, erschien das Wappen."

Velmora blickte zu Seraphina. Ihr Gesichtsausdruck blieb unleserlich, aber es gab eine Pause. "Ein vollständiges Wappen?"

Lilith bestätigte: "Permanent. Kein Verblassen. Keine Brüche. Klar wie der Tag."

Velmoras Lippen wurden schmal. "Also hat die Blutlinie ihn gewählt."

"Ja."

Velmora schaute für einen Moment weg, dann sagte sie mehr zu sich selbst als zu jemand anderem: "Das bedeutet, sie hat ihn zu ihren eigenen Bedingungen akzeptiert."

Lilith nickte wieder. "Als das Wappen sich bildete, haben wir nicht gewartet. Wir haben ihm alles erzählt – was wir sind, was das Wappen bedeutet, warum es passiert ist."

"Und?", fragte Velmora.

"Er geriet nicht in Panik. Er hörte zu. Dann erzählte er uns seine Seite."

Es folgte eine Pause. Die Luft fühlte sich jetzt schwerer an.

"Er sagte, seine Blutlinie wird die Mythischer Inkubus-Blutlinie genannt."

Velmoras Augen verengten sich leicht. "Das steht in keinem Archiv."

"Nein", sagte Lilith. "Nicht einmal in Elowens privater Sammlung. Nicht einmal geflüstert in den alten Schriftrollen."

Velmoras Stimme wurde leiser. "Aber sie ist real?"

Lilith sah ihr in die Augen. "Real genug, um den Tresor zu wecken."

Velmora blieb still. Hörte zu.

"Ich habe nicht einfach sein Wort dafür genommen", fuhr Lilith fort. "Ich ging hinunter, um selbst nachzusehen. Um es zu überprüfen."

Sie drehte sich leicht, ihre Augen jetzt in die Ferne gerichtet, erinnernd.

"Ich betrat die Bibliothek. Deaktivierte die Siegel. Ging durch die Spirale wie zuvor. Alles war gleich. Still. Kalt. Leer."

Ihre Stimme war ruhig, aber nicht ohne Spannung.

"Ich ging in den Tresor. Allein. Er akzeptierte mich wie immer. Kein Widerstand. Keine Warnungen."

Sie hielt inne.

"Aber als Ethan eintrat... veränderte sich alles."

Velmoras Haltung versteifte sich.

"Die Luft veränderte sich", sagte Lilith. "Sie wurde dichter. Nicht auf bedrohliche Weise – eher als würde der Tresor den Atem anhalten. Als wäre er eingeschlafen gewesen und hätte plötzlich die Augen geöffnet."

"Und dann?", fragte Velmora, ihr Ton gleichmäßig.

"Die Bibliothekarin erschien."

Das ließ Velmora erstarren.

"Sie war nicht da, als ich hineinging", fügte Lilith hinzu. "Sie manifestierte sich erst, nachdem Ethan eingetreten war."

"Und was tat sie?"

Liliths Stimme senkte sich leicht. "Sie ging direkt auf ihn zu. Sah mich nicht an. Überprüfte die anderen nicht. Sie zögerte nicht und sprach keine lange Phrase."

Sie holte leise Luft.

"Sie sank auf ein Knie... und nannte ihn ’Meister’."

Velmora sprach nicht.

Lilith traf ihren Blick. "Wir haben es alle gesehen. Jeder von uns. Sie sagte es, als wäre es das einzige Wort, das zählte."

Es folgte eine schwere Pause.

Velmora sprach schließlich. "Die Bibliothekarin hat sich noch nie vor jemandem verbeugt."

"Ich weiß", sagte Lilith. "Nicht vor früheren Anführern. Auch nicht vor den Hohen Matronen. Nicht einmal vor den ehemaligen Oberhäuptern des Rates, als sie noch offen herrschten."

"Und doch verbeugte sie sich vor Ethan."

"Ja."

Velmora verschränkte die Arme. "Was ist mit dem Buch?"

Lilith nickte. "Das schwebende Buch reagierte auf die gleiche Weise. In dem Moment, als Ethan eintrat, bewegte es sich zu ihm."

"Du hast versucht, dich ihm zu nähern?"

"Natürlich", sagte Lilith. "Aber der Tresor erlaubte es nicht. Nicht mit Gewalt, nicht mit Warnungen. Nur ein Gefühl. Wie eine Hand, die auf deiner Brust ruht."

"Was war der Titel?"

Lilith sah sie direkt an. "Wahrheit von etwas."

Velmora runzelte die Stirn. "Etwas?"

"Das Ganze war unleserlich, die Zeichen verschoben sich ständig."

Velmora nahm das schweigend auf.

"Ich dachte, vielleicht sei es versiegeltes Wissen", sagte Lilith. "Aber selbst versiegelte Bücher strahlen nicht diese Art von Druck aus."

Sie ließ ihre Arme an die Seiten fallen. "Als Ethan es nahm, beruhigte sich der Tresor. Es war, als würde der ganze Ort ausatmen."

Velmoras Stimme war leise. "Du denkst, er hat auf ihn gewartet."

"Ich denke nicht", sagte Lilith. "Ich weiß es."

Velmora schwieg lange Zeit.

Dann fügte Lilith hinzu: "Es gibt mehr."

Velmora sah sie an.

"Die Blutlinie, die Ethan trägt... sie ist diejenige, die mit dem Neubeginner verbunden ist."

Das ließ Velmora erstarren.

Liliths Worte waren ruhig, aber absolut.

"Derjenige, der die letzte Ära beendete. Der alles vor dieser Welt auslöschte."

Velmoras Stirn runzelte sich. "Bist du sicher?"

"Ja."

Velmora atmete langsam aus. "Also deshalb gibt es keine Aufzeichnungen, nicht nur, weil es verloren ging. Weil es gelöscht wurde."

"Genau", sagte Lilith. "Absichtlich ausgelöscht."

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Hallo zusammen,

wenn ihr das lest, habt ihr mit mir 100 Kapitel durchgestanden. Danke dafür – das bedeutet mir wirklich viel. freeweɓnovēl.coɱ

Diese Geschichte hat bereits viele Höhen und Tiefen durchgemacht, und obwohl es mein zweiter Roman ist, fühlt sich jedes Buch wie eine eigene Reise an.

Rückblickend gibt es einige frühe Kapitel, von denen ich weiß, dass sie besser sein könnten, und ich werde zurückgehen, um sie basierend auf dem Feedback, das ihr geteilt habt, zu verbessern.

Nochmals vielen Dank für all die Unterstützung, die Kommentare und dafür, dass ihr euch die Zeit zum Lesen genommen habt.

Ich hoffe, ihr bleibt dabei für das, was als Nächstes kommt – es gibt noch viel mehr von der Geschichte zu erzählen.

Autor.

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