Incubus Leben in einer Welt von Superkraft-Nutzern-Chapter 114: Und die Prüfung hatte endlich begonnen
Chapter 114: Und die Prüfung hatte endlich begonnen
Seras Augen verengten sich. "Du bist also hier, um ihn auszuspionieren."
"Nicht um zu spionieren. Sondern um zu beobachten," korrigierte Mei. "Das ist ein Unterschied."
Sera wandte sich ab und öffnete ebenfalls ihre Jacke.
"Nicht wirklich."
Es herrschte Stille, während die beiden Mädchen sich umzogen, wobei keine die andere mehr als nötig ansah.
Seras Anzug passte wie eine zweite Haut—maßgeschneidert für Geschwindigkeit und Unauffälligkeit, konzipiert für minimale Geräuschentwicklung und hohe Stoßfestigkeit.
Meis war robuster—verstärkt an Ellbogen und Knien, gebaut für den Nahkampf, mit zusätzlichem Platz für Bewegung und Aufprallverteilung.
Als beide angezogen waren, sprach Sera wieder.
"Sei einfach vorsichtig," sagte sie leise.
Mei hob eine Augenbraue. "Vor Ethan?"
"Nein," sagte Sera und blickte auf. "Vor dir selbst."
Mei blinzelte, unsicher, was sie meinte.
Aber Sera erklärte es nicht.
Sie drehte sich zum Ausgang. "Lass uns gehen. Wir verschwenden Zeit."
Der Bildschirm über der Tür hob sich mit einem leisen Zischen, und die beiden Mädchen traten wieder in den Flur, beide in Anzügen, ruhig und still.
Der Kapselraum füllte sich bereits mit Teams.
Ethan stand in der Nähe der dritten Reihe, die Arme entspannt an den Seiten, der Blick ruhig, als die beiden Mädchen sich näherten.
Keine von beiden sprach.
Das war nicht nötig.
Alle drei nahmen ihre Plätze vor den zugewiesenen Kapseln ein, jede geformt wie eine zurückgelehnte Kapsel mit sanftem Licht, das um die Ränder pulsierte.
Neben jeder Kapsel öffnete sich eine Platte und enthüllte eine einfache Steuerkonsole und ein am Handgelenk befestigtes Schnittstellenmodul.
"Seid ihr bereit?" fragte Ethan und sah beide an.
Sera nickte ohne zu zögern.
Mei zuckte mit den Schultern. "Klar. Schauen wir mal, worum es bei dem ganzen Trubel geht."
Jeder von ihnen tippte auf das Schnittstellenband am linken Handgelenk. Ein kleines blaues Licht blinkte dreimal und scannte dann die Umgebung.
Nacheinander synchronisierten sich ihre Bänder.
Ein leises Piepen signalisierte, dass das Trio offiziell als Team verbunden war.
Ethan warf einen Blick auf die Schnittstelle in der Kapsel. Zunächst nahm er an, dass das System sie automatisch gruppieren würde, aber das tat es nicht.
Stattdessen blinkte eine Aufforderung sanft auf dem Display und wartete darauf, dass er Teammitglieder manuell auswählte.
Natürlich. Das machte Sinn.
Die Simulation war so konzipiert, dass die Teilnehmer erkunden konnten, ob sie als Team zusammenbleiben, sich aufteilen oder alternative Routen ausprobieren wollten.
Das System nahm nichts für sie an. Genau wie in der realen Welt war Verbindung eine Wahl.
Ethan tippte ohne zu zögern auf Seras und Meis Namen.
Besser zusammenzubleiben—vorerst.
Sowohl Sera als auch Mei akzeptierten seine Einladung, da beide die gleichen Gedanken wie er hatten und zusammenbleiben wollten.
Dies ist ihr erstes Mal zusammen, daher ist es entscheidend, einander zu verstehen.
Sie wandten sich jeweils ihren Kapseln zu. Die innere Polsterung passte sich automatisch an, las ihre Anzüge und Haltung.
Ohne dass mehr gesagt werden musste, stiegen die drei ein.
Die Deckel schlossen sich mit einem sanften Summen.
Ein Lichtblitz erfüllte ihre Sicht—
—und alles veränderte sich.
Es war wie in einen Traum zu fallen, nur schneller.
Kein Schweben.
Keine Desorientierung.
Nur ein schnelles Blinzeln—dann öffnete sich die Welt.
Die drei standen inmitten einer weiten Landschaft.
Sie waren nicht mehr in einem Klassenzimmer.
Sie waren nicht einmal in einer Stadt.
Dieser Ort war riesig.
Massive Bäume streckten sich zum Himmel, leicht zehn Stockwerke hoch. Ranken schlängelten sich von Ast zu Ast, und dicke Moosflecken klebten an jeder sichtbaren Oberfläche.
Die Luft war feucht, warm und summte mit leisen Tiergeräuschen.
Ein leichter Nebel trieb über den Waldboden, und Sonnenlicht sickerte in Strahlen durch das dichte Blätterdach.
Irgendwo in der Ferne stieß ein Biest ein tiefes, kehliges Brüllen aus.
Sera drehte langsam den Kopf.
"Wir sind drin," sagte sie leise.
Sera sah sich um. Ihre Stiefel sanken leicht in den feuchten Boden ein.
"Das ist eine Waldregion," murmelte sie. "Waren die Chancen nicht höher für einen Ebenen- oder Wüstensektor?"
"Zufällige Startpunkte," sagte Mei. "Es setzt dich dort ab, wo es glaubt, dass du am meisten lernen wirst."
Ethan fügte hinzu: "Das sieht nach einer der aggressiveren Zonen aus."
Sera nickte langsam.
Das passte zusammen.
Sie befanden sich in einem der letzten Orte, an denen die meisten Schüler abgesetzt werden wollten—der Region mit konstantem Druck.
Sie war so konzipiert, dass sie einen Teil einer echten Verbotenen Zone nachbildete.
Obwohl dies eine Simulation war, basierte die Karte selbst auf Daten aus der realen Welt.
Allein dieser einzelne Sektor war so groß wie eine kleine Stadt, und vom Aussehen her könnte er sogar größer sein, da es Teile von Orten gibt, an denen man erkennen kann, dass es mehr gibt.
Das bedeutete, Gefahr konnte von überall kommen.
Und oft.
Ethan atmete aus und scannte die Baumlinie. "Lasst uns einen Weg aus dieser Lichtung finden. Stillstehen ist nur eine Einladung für Ärger."
Sera zog ihr Handgelenkdisplay hoch. Eine Miniaturkarte der aktuellen Zone erschien in der Luft und leuchtete mit schwachen Anzeigen.
"Keine bekannte Bewegung innerhalb von hundert Metern," berichtete sie. "Aber das heißt nicht, dass wir allein sind. Tarncodierte Bestien lassen sich nicht leicht orten."
Mei zog eine schlanke Klinge von ihrem Rücken. Sie schimmerte mit blauem Licht, bevor sie zu einem neutralen Ton verblasste. "Lasst uns weitergehen."
Sie beeilten sich nicht.
Sie gerieten nicht in Panik.
Sie bewegten sich einfach zusammen.
Jeder Schritt war kalkuliert.
Sera übernahm die Führung, die Augen nach vorne gerichtet.
Ethan folgte in der mittleren Position und beobachtete Flanken und Erhebungen.
Mei deckte die Rückseite ab, ihr kurzes Haar unter dem Kragen versteckt, und jede Bewegung war präzise.
Sie durchschnitten das Unterholz, als wäre es selbstverständlich, und passten sich an, ohne sprechen zu müssen.
Nach etwa zehn Minuten Wanderung hob Sera eine Hand.
"Halt."
Sie hielten an.
Sie zeigte auf ein dichtes Gebüsch am Fuße eines Baumes.
Ethan kniff die Augen zusammen.
Es war subtil—aber da war es.
Ein Schimmer von Bewegung.
Schwach.
Zu schwach für eine gewöhnliche Simulation. freewёbnoνel.com
"...Das ist kein normaler Spawn," sagte er.
"Nein," sagte Mei und trat bereits seitwärts in eine Flankenposition.
"Standardformation," sagte Sera leise.
Ethan nickte. "Machen wir es sauber."
Sie sprachen nicht mehr.
Sie bewegten sich einfach.
Die Jagd hatte begonnen.
Und die Simulation—dieser riesige Wald voller wechselnder Bedrohungen—wartete darauf zu sehen, woraus sie gemacht waren.
Ob sie als Team arbeiten würden.
Oder auseinanderfallen.
Aber jetzt gerade?
Waren sie zusammen.
Das Feld hatte sich geöffnet.
Und die Prüfung hatte endlich begonnen.
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