Incubus Leben in einer Welt von Superkraft-Nutzern-Chapter 161: Was passiert jetzt?

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Chapter 161: Was passiert jetzt?

Der Raum war wieder still, aber es war nicht die gleiche Stille wie zuvor. Diese fühlte sich schwer an, als würde sie auf der Brust aller lasten.

Man konnte Stühle leicht knarren hören, die zurückhaltende Bewegung, den kleinsten Atemzug.

Und im Mittelpunkt von allem saß Isabella, als hätte sie alle Zeit der Welt. Ihr Getränk ruhte in einer Hand, Finger klopften sanft gegen das Glas. Keine Eile. Keine Freundlichkeit.

Dann stand sie wieder auf. Geschmeidig, ohne Hast.

Sie erhob nicht ihre Stimme. Stellte keine Fragen.

Sie begann einfach zu gehen.

Der erste Mann, bei dem sie anhielt, war derjenige, der zuvor versucht hatte zu verhandeln. Er blickte zu ihr auf, die Augen jetzt blutunterlaufen, die Lippen so fest zusammengepresst, dass sie zu platzen schienen.

"Deine zweite Frau," sagte Isabella leise, ohne ihn direkt anzusehen, sondern an ihm vorbei. "Sie wusste nie von der Tochter, die du mit dem Zimmermädchen des Hotels hattest, die du vor ihr verborgen hast."

Seine Schultern zuckten.

"Sie hat es vor zwei Jahren herausgefunden. Erinnerst du dich an diesen Streit? Den, bei dem sie den Spiegel zerschmettert hat?

Sie schrie, weil sie es bereits wusste. Nicht weil du es ihr gesagt hast, sondern weil deine Haushälterin es tat, weil sie mit der ’Schuld’ nicht umgehen konnte."

Die Augen des Mannes weiteten sich. "Du—"

"Sie gehörte mir," sagte Isabella, immer noch ruhig. "Von Anfang an."

Aber sie verweilte nicht.

Sie ging an ihm vorbei, als wäre er es nicht wert, länger als ein paar Sekunden in seiner Nähe zu stehen. Sein Mund war offen, aber kein Laut kam heraus.

Es gab keinen Kampfgeist in ihm—nur Unglaube, dann begann er zu fluchen, aber es machte ihr nichts aus, da sie zu viel Spaß hatte.

Der nächste war der kettentragende Schläger, der zuvor am lautesten gelacht hatte.

"Letztes Jahr hast du deinen älteren Bruder beschuldigt, einen Lagerhaus-Standort verraten zu haben. Du hast deine Männer geschickt, um sich darum zu kümmern. Du hast sogar die Polizei bestochen, damit sie schweigt."

Er blinzelte schnell und versuchte so zu tun, als wüsste er nicht, was sie meinte.

"Das Lagerhaus, das niedergebrannt ist?"

Ihr Ton verschärfte sich für einen Moment, nur ein wenig.

"Das war nicht dein Bruder. Das war dein Fahrer. Er hat den Peilsender angebracht, den Hintereingang offen gelassen und das Ergebnis gemeldet."

Er starrte sie an, erstarrt.

"Ich habe die ganze Sache dokumentiert," sagte sie. "Aber ich habe gewartet. Ich wollte sehen, ob du so weit gehen würdest, Blut zu vergießen, aber sollte ich sagen, überraschenderweise... oder vielleicht auch nicht, aber du bist tatsächlich gegen jemanden so Nahestehenden wie deinen Bruder vorgegangen."

Sie setzte dann ihren Weg entlang der Reihe zum nächsten Opfer fort.

Zwei Männer erledigt, und wie es aussieht, scheint sie ihrem Selbstvertrauen einen heftigen Schlag versetzt zu haben.

Der dritte Mann, bei dem sie anhielt, war der jüngste der Gruppe. Er sah kaum älter als dreißig aus.

Sein Gesicht war blass, und seine Hände zitterten, obwohl ihn niemand mehr festhielt. Er hatte kein Wort gesagt, seit das letzte Kapitel endete.

"Du dachtest immer, du wärst schlauer als der Rest," sagte Isabella.

Er versuchte zu sprechen, aber sie hob leicht ihre Hand, und er erstarrte.

"Du wusstest, wie man sauber spielt. Du hast deine Nebengeschäfte klein gehalten. Du hast Wegwerfhandys benutzt, stille Boten. Du hast sogar deine Geliebte die Hälfte deiner Codewort-Übergaben machen lassen."

Sie neigte den Kopf.

"Aber letzten Herbst wurdest du nachlässig. Sie schickte ein Foto, das sie nicht hätte schicken sollen."

Sein Mund öffnete sich. "Nein, niemand hat jemals—"

"Die Frau, an die sie es geschickt hat? Ihre ’Schwester’?"

Eine Pause.

Isabella sah ihm endlich in die Augen.

"Ja, sie arbeitet auch für mich."

Der Mann sank in seinen Sitz, die Beine gaben nach, als hätte jemand die Fäden durchgeschnitten. Er weinte nicht.

Aber etwas in ihm zerbrach. Das war offensichtlich. Welches Selbstvertrauen er auch aufgebaut hatte, welchen Stolz er auch darauf trug, wie gut er glaubte, seine Spuren zu verwischen, alles zerbröckelte.

Das liegt nicht daran, dass sie einen Teil ihrer dunklen Geschichte aufdeckte, nein, der Riss kam daher, wie gründlich sie dafür gesorgt hatte, ihre Mitarbeiter in ihre Kreise zu integrieren, und das ist der beängstigendste Teil.

Isabella hörte nicht auf.

Sie ging zum letzten Mann, den sie in dieser Runde besuchen wollte.

Er war älter. Ruhiger. Er hatte nichts gesagt, seit sie angekommen war. Nicht aus Angst. Nicht aus Respekt. Er hatte nur beobachtet.

Aber selbst jetzt, als sie sich näherte, hielt er seinen Blick oben.

Isabella sagte zunächst nichts.

Dann hob sie ihr Glas leicht, wie zum Toast.

"Schließlich, erinnerst du dich an deinen Sohn?" sagte sie. "Den, dem du genug vertraut hast, um ihn für die Nachfolge vorzubereiten."

Sein Gesichtsausdruck veränderte sich nicht.

"Er kam vor drei Jahren zu mir. Sagte, er wolle nicht in deinem Schatten leben. Er sagte, er sei es leid, von dir untergraben und wie ein Spielstein behandelt zu werden, wie du es mit seinen Brüdern getan hast."

Immer noch nichts. Aber seine Kehle verengte sich, nur leicht.

"Ich sagte ihm, ich würde nichts gegen ihn oder dich unternehmen, dass er nur ein weiterer Mann sei. Aber er bestand darauf. Also ließ ich ihn zusehen."

Isabella drehte sich um und ging zurück nach vorne.

"Ich ließ ihn sehen, wie du Geschäfte machtest, wie du dich verhieltest, wenn niemand hinsah. Wie du Witze machtest, wenn nicht deine Familie auf dem Spiel stand."

Sie blieb nur wenige Schritte entfernt stehen.

"Er entschied danach selbst. Er gab mir alles, aber nicht für Geld oder für Gefälligkeiten."

Sie nahm einen Schluck aus ihrem Glas.

"Er wollte einfach nur frei sein."

Der alte Mann sagte kein Wort.

Aber etwas in seinen Augen zerbrach.

Der Riss war nicht laut. Er war nicht unordentlich. Er war nicht einmal gewaltsam.

Aber er war endgültig.

Und Isabella sah es.

Sie schaute wieder umher. Sie alle. Diejenigen, die sie verspottet hatten. Diejenigen, die versucht hatten, sie von innen heraus auszuschalten. Diejenigen, die dachten, sie könnten über ihr Schicksal entscheiden.

Sie flüsterten nicht mehr.

Niemand bat um Vergebung. Noch nicht.

Aber sie kämpften auch nicht.

Sie waren still.

Nicht in Niederlage.

Noch nicht.

Aber in Erkenntnis.

Es ging nicht um Strategie.

Es ging nie um Macht.

Es ging darum, wen sie unterschätzt hatten.

Und jetzt sahen sie den Preis dieses Fehlers.

Einer von ihnen brach schließlich das Schweigen.

Der Mann mit der Kette. Seine Stimme brach.

"Was passiert jetzt?"

Seine Stimme war nicht fordernd.

Sie war verloren und hohl.

Und Isabellas Antwort?

Nur ein Blick.

Einer, der sagte, dass er es bereits wusste.

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