Incubus Leben in einer Welt von Superkraft-Nutzern-Chapter 111: Das Ende eines geschäftigen Tages

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Chapter 111: Das Ende eines geschäftigen Tages

Der Raum wurde wieder still.

Elowens Augen funkelten. "Du meinst, jemanden Warmen umarmen?"

Velmora nickte langsam. "Ich meine das. Still sein. Gehalten werden... und zurückhalten."

Lilith sprach endlich.

Ihre Stimme war leise, aber bestimmt.

"Wir verstehen das. Aber beschlagnahme ihn nicht den ganzen Tag."

"Doch, das werde ich", sagte Velmora ohne Entschuldigung.

Liliana verdrehte die Augen. "Sie gibt nicht einmal mehr vor, es zu leugnen."

Isabella runzelte die Stirn. "Sollten wir gegen sie kämpfen?"

Seraphina stand langsam auf und stellte ihre Tasse ab. "Nein."

Alle drehten sich zu ihr um.

Sie trat auf Ethan zu und streckte behutsam die Hand aus, legte sie auf seine Schulter.

"Ich glaube", sagte sie langsam, "dass wir alle einfach ein bisschen Angst haben."

"Wovor?" fragte Everly leise.

"Dass jemand anderes zu nah kommen könnte", antwortete Seraphina. "Bevor wir an der Reihe sind."

Das Gewicht ihrer Worte hing in der Luft.

Velmora bewegte sich nicht.

Aber ihr Griff wurde weicher.

Ein kleines bisschen.

Und schließlich sprach Ethan – ruhig, aber ehrlich.

"Ihr müsst euch nicht beeilen."

Alle schauten ihn an.

"Ich gehe nirgendwohin", sagte er. "Ihr alle seid mir wichtig. Niemand wird ersetzt."

Wieder Stille.

Aber diesmal... fühlte sie sich leichter an.

Evelyn lächelte schwach.

Everly atmete aus.

Sogar Seraphinas Gesichtsausdruck wurde weicher.

Und Velmora?

Sie ließ ihren Kopf vollständig auf seiner Brust ruhen, die Augen geschlossen, wieder friedlich.

Elowen lächelte und hob ein letztes Mal ihre Tasse.

"Nun", sagte sie warmherzig, "da du bleibst..."

Sie blickte mit einem verschmitzten Grinsen zu den Zwillingen.

"Ladet mich beim nächsten Mal zum Festmahl ein."

Everly wurde wieder rot.

"Können wir bitte aufhören, es so zu nennen?"

"Aber das war es", neckte Elowen, ihre Stimme voller Belustigung. "Ein kleines, privates Bankett der Nähe. Eine kleine emotionale Schwelgerei."

Evelyn vergrub ihr Gesicht in ihren Händen. "Du machst es nur noch schlimmer."

Liliana neigte den Kopf. "Um fair zu sein, es klingt irgendwie süß, wenn sie es sagt."

Seraphina verdrehte die Augen. "Nur weil sie nicht diejenige ist, die aufgezogen wird."

Isabella grinste. "Noch nicht."

Elowen hob eine Augenbraue. "Oh? Ist das eine Herausforderung?"

Seraphina schüttelte schnell den Kopf. "Nein. Ich halte mich raus."

Lilith kicherte leise. Sie lehnte sich in ihrem Stuhl zurück und blickte zum Flur. "Wie spät ist es?"

Everly schaute auf die Uhr. "Kurz nach sechs."

Ethan blinzelte. "Schon?"

Liliana streckte ihre Arme. "Macht Sinn. Es war ein langer Tag."

"Ein sehr langer", stimmte Isabella zu.

Die Energie im Raum begann sich wieder zu verändern.

Nicht wegen der Spannung.

Sondern weil alle es spüren konnten, das langsame Ausklingen des Tages. Diese seltsame, sanfte Ruhe, die kam, nachdem all die großen Momente vorüber waren und nur noch Stille übrig blieb.

Velmora hob schließlich ihren Kopf gerade genug, um zu Ethan aufzuschauen.

"Kann ich noch ein bisschen so bleiben?"

Ethan nickte, ohne nachzudenken. "Ja."

Sie lächelte leicht und legte ihren Kopf wieder unter sein Kinn.

Lilith stand auf und streckte sich. "Also gut. Fangen wir an aufzuräumen."

Evelyn und Everly sprangen fast gleichzeitig auf. "Wir helfen!"

Seraphina begann, die Tassen einzusammeln. Isabella nahm die übrigen Snacks und leeren Teller.

Liliana blieb sitzen, aber nur, weil sie bereits die Aufgabe übernommen hatte, die kleine Decke zu falten, die jemand früher auf das Sofa geworfen hatte.

Elowen blieb sitzen und beobachtete alles mit einem nachdenklichen Blick in ihren Augen.

Schließlich stand sie auf und ging langsam an Ethan und Velmora vorbei, wobei sie leicht mit den Fingern über die Rückenlehne des Sofas strich.

"Heute war gut", sagte sie schlicht.

Ethan schaute auf. "Ja."

Ihr Lächeln wurde sanft, fast mütterlich. "Ruh dich danach aus. Du hast es dir verdient."

Er nickte wieder.

Bald erfüllten die Geräusche leichter Bewegungen und sanfter Gespräche den Raum – klimpernde Teller, kleine Schritte, ein paar leise Lacher.

Die Sonne war weiter gesunken und warf durch die Fenster warme orangefarbene Töne in den Raum.

Lilith kam zurück, jetzt mit einem warmen Handtuch, das sie Velmora wortlos reichte.

Velmora setzte sich leicht auf, streckte sich und rutschte schließlich von Ethans Schoß, wenn auch widerwillig. Sie nahm das Handtuch mit einem kleinen, dankbaren Nicken entgegen und wischte sich über die Wangen, als wäre sie gerade von irgendwo weit weg zurückgekommen.

"Bist du sicher, dass es dir gut geht?" fragte Lilith, ihr Ton gleichmäßig, aber freundlich.

"Ja", sagte Velmora. "Ich brauchte nur etwas Beständiges zum Festhalten."

Lilith nickte und sah dann Ethan an. "Danke, dass du das warst."

Er blinzelte. "Ich habe nicht viel getan."

"Du hast genug getan."

Liliana ging vorbei und klopfte Ethan leicht auf die Schulter. "Beim nächsten Mal warne uns vor, wenn ein Kuschelangriff bevorsteht."

"Ich habe das nicht geplant", sagte Ethan trocken.

"Genau", warf Isabella ein. "Was es noch gefährlicher macht."

Everly kicherte. "Kuschelangriffe sind unser Job."

"Und trotzdem", fügte Elowen hinzu, als sie zu ihrem Platz zurückkehrte, "ist Nyx euch zuvorgekommen."

Velmora sagte nichts.

Sie grinste nur.

Die Lichter im Flur dimmten automatisch, ein sanftes Signal, dass die Nacht hereinbrach.

Jemand zündete eine der kleineren Lampen in der Ecke an.

Die Musik ging in eine ruhigere Melodie über – langsames Klavier und sanfte Streicher.

Das Haus war nicht still, nicht wirklich.

Aber es war jetzt friedlich.

Der Sturm war vorüber.

Die Neckereien wurden sanfter.

Und nach und nach verfielen alle in kleinere Gesprächsrunden oder kuschelten sich einfach auf Kissen und weiche Decken, während die Wärme des Abends sich um sie legte.

Ethan lehnte sich zurück, die Arme nun hinter dem Kopf, während er die anderen durch das Wohnzimmer schweifen sah.

Sein Herz fühlte sich leichter an.

Nicht weil irgendetwas gelöst worden war.

Sondern weil es jetzt in Ordnung war.

Die Menschen hier waren nicht perfekt.

Aber sie waren seine.

Als der Himmel draußen von Orange zu tiefem Blau wechselte und die letzten Sonnenstrahlen hinter den fernen Hügeln verschwanden, leerte sich das Wohnzimmer langsam.

Eine nach der anderen wanderten die Mädchen in ihre Zimmer und sagten mit leisen Stimmen gute Nacht.

Lilith ging als Letzte.

Sie hielt an der Tür inne, blickte noch einmal zu Ethan zurück und warf ihm einen langen Blick zu, stolz, aber auch ein wenig müde.

"Schlaf gut."

"Du auch", sagte Ethan.

Und dann war sie weg.

Er stand langsam auf, streckte sich und schaltete die letzte Lampe aus, bevor er sich in Richtung Treppe begab.

Seine Schritte hallten leise auf dem Boden wider.

Keine Anspannung.

Keine Eile.

Nur Frieden.

Und damit...

Endete der Tag.

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