Incubus Leben in einer Welt von Superkraft-Nutzern-Chapter 123: Flammende Löwen (Goldenes Ticket Bonus 2/2)

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Chapter 123: Flammende Löwen (Goldenes Ticket Bonus 2/2)

Der Wald war still.

Zu still.

Ethan ging nahe der Spitze der Gruppe, die Hände locker an den Seiten, die Augen ruhig die Bäume vor ihnen abtastend. Die Äste über ihnen schwankten im Wind und ließen sanfte Lichtstrahlen hindurch. Es hätte friedlich wirken sollen.

Aber das tat es nicht.

An dieser Stille war etwas seltsam. Es war nicht die normale Art. Es fühlte sich an wie die Stille, die kommt, bevor etwas zerbricht.

Mei Ren war zu seiner Linken, ein paar Schritte zurück. Sie sagte nichts. Ihre Augen huschten von Schatten zu Schatten, zerlegten den Raum zwischen den Baumstämmen, als würde sie etwas verfolgen, das sonst niemand sehen konnte.

Ihr Körper war angespannt – nicht offensichtlich, aber genug, dass Ethan bemerkte, wie ihre Finger sich ab und zu bewegten. Sie bereitete sich auf etwas vor.

Sera Valcrest blieb etwas näher bei Ethan, ihre Hände schwebten in der Nähe ihrer Taille, wo ihre Heilglyphen aufbewahrt wurden. Ihre Schritte waren leicht, aber vorsichtig.

Dieser Teil des Waldes war dichter als zuvor, das Licht verstreuter, die Luft kälter. Selbst die Vögel waren verstummt.

Und dann blieb Mei stehen.

Sie warnte sie nicht. Hob keine Hand und sprach nicht.

Sie erstarrte einfach mitten im Schritt, ihr Kopf neigte sich leicht, während sie geradeaus starrte.

"Mei?" fragte Ethan und blieb ebenfalls stehen.

Sie antwortete nicht.

Stattdessen machte sie einen langsamen Schritt nach vorne.

Dann noch einen.

Ihr Körper bewegte sich, als würde sie von einem unsichtbaren Faden gezogen, ihre Augen auf etwas gerichtet, das weder Ethan noch Sera sehen konnten.

Sera sah Ethan mit einem verwirrten Blick an. "Was macht sie...?"

Ethan wusste es auch nicht.

Aber er kam nicht dazu zu fragen.

Denn genau da passierte es.

Ein tiefes, scharfes Rauschen zog an seinem linken Ohr vorbei.

Dann noch eines. Und noch eines. Von allen Seiten.

Schnelle Schatten zischten durch die Bäume, zu schnell, um sie zu identifizieren. Die Luft veränderte sich, das Licht verzerrte sich leicht, und dann wurde wieder alles still.

Seras Augen weiteten sich. "Hast du das gesehen?"

Ethan nickte kurz und stellte sich vor sie. "Ja."

Mei hörte endlich auf zu gehen. Sie sah nicht überrascht aus.

Sie nahm einfach eine lockere Haltung ein, ihre Beine leicht gespreizt und eine Hand nahe ihrer Hüfte. Sie war ruhig und bereit.

Ethan richtete seinen Blick nach außen, seine Augen verengten sich.

Mehr Schatten.

Er konnte den Druck jetzt spüren.

Nicht magisch. fгee𝑤ebɳoveɭ.cøm

Nicht illusionsbasiert.

Sondern real.

Physische Präsenz.

Sie umzingelnd.

Die drei sprachen nicht. Sie wechselten einfach in ihre Rollen, als wäre es ihre zweite Natur.

Sera trat zurück und begann, ihren Heilkreis vorzubereiten, ein sanftes Leuchten bildete sich nahe ihrer Füße.

Mei zog ihre Ärmel leicht zurück und entblößte das schwache Schimmern von Kraft, das in die Haut um ihre Handgelenke eingeätzt war.

Und Ethan...

Er bewegte sich nicht.

Noch nicht.

Alle glaubten, er sei ein Illusionist für die Fernkampf.

Das war es, was Mr. Halden ihm zugewiesen hatte.

Das war es, wofür die Schüler in der Akademie ihn kannten.

Deshalb war er mit Mei und Sera zusammengebracht worden.

Ein Nahkampfspezialist.

Ein unterstützender Heiler.

Ein Fernkampf-/passiver Superkraft-Nutzer.

Auf dem Papier war es ein gut ausbalanciertes Team.

Aber es war nicht das vollständige Bild.

Nicht für ihn.

Illusion war nur eine Seite dessen, was er tun konnte.

Er hatte die andere Seite nicht in der Öffentlichkeit eingesetzt.

Er bevorzugte es so.

Bis jetzt.

Das Rascheln der Blätter veränderte sich wieder.

Dann das Knacken von Ästen, die unter schweren Schritten brachen.

Nicht hastig.

Einfach selbstbewusst.

Raubtiere, die sich nicht verstecken mussten.

Ethan trat leicht nach vorne, seine Hand zuckte einmal, bevor sie wieder ruhig wurde.

Und dann zeigten sich die Kreaturen.

Löwen.

Mindestens zehn von ihnen.

Jeder größer als ein ausgewachsener Mann. Ihre Muskeln wogten unter verbranntem goldenem Fell.

Dicke, schwere Pfoten landeten lautlos auf dem Waldboden, zerquetschten das Unterholz, während sie sich ausbreiteten und einen lockeren Halbkreis um die drei Schüler bildeten.

Aber was sie wirklich erschreckend machte, war das Feuer.

Ihre Mähnen waren nicht nur Fell.

Es waren Flammen.

Feuerzungen stiegen von ihren Köpfen auf und kräuselten sich, zogen Rauch in die Luft. Ihr Atem kam in Aschestößen heraus, und aus ihren Mäulern schwebten kleine Glutstücke wie sterbende Funken nach außen.

Der Anführer der Löwen trat vor, seine geschmolzenen Augen auf Ethan fixiert.

Seine Lippen kräuselten sich zu etwas beunruhigend Ähnlichem wie einem höhnischen Grinsen.

Ethan blinzelte nicht.

Er konnte es spüren – die Verachtung in ihrem Blick.

Sie sahen sie nicht als Bedrohung.

Sie sahen sie als Fleisch.

Langsam. In die Enge getrieben. Leichte Beute.

Mei veränderte ihre Haltung. "Drei links. Zwei an den Flanken. Fünf vorne."

"Ich sehe es," antwortete Ethan ruhig.

Sera flüsterte: "Wir sind umzingelt..."

Ethan nahm einen langsamen Atemzug. Er hob eine Hand.

Die Waldluft bog sich leicht, durchsichtiger Nebel wurde langsam aus seinem Körper freigesetzt.

Er könnte versuchen, sie zu täuschen.

Eine weitreichende Fata Morgana werfen. Ihre Sicht verwirren. Ihre Aggression umleiten.

Aber das würde Zeit brauchen.

Und diese Bestien?

Sie waren nicht entspannt.

Sie waren nicht neugierig.

Sie waren hungrig.

Illusionen würden bei entspannten Zielen besser funktionieren. Bestien, die sie nicht ernst nahmen. Nicht bei solchen, die bereits mitten in der Jagd und, wie es aussah, auch hungrig waren.

Ethan senkte seine Hand.

Sera bemerkte es und trat näher. "Warum benutzt du es nicht?"

"Nicht schnell genug," murmelte er. "Wenn sie angreifen, brauchen wir etwas Reales."

Ihre Stirn runzelte sich. "Aber du hast keine Nahkampfkraft..."

Mei sagte nichts.

Aber sie beobachtete ihn jetzt auch.

Ethan rollte seine Schultern zurück.

Ein leises Summen von Druck ging von ihm aus – nichts Auffälliges, nichts Lautes.

Aber es ließ beide Mädchen in seine Richtung blicken.

Seine Haltung hatte sich verändert.

Nicht groß, nicht dramatisch.

Aber die Ruhe hatte sich verdichtet.

Die Art, wie er stand, wie sein Fuß in den Schmutz glitt und wie er sein Gewicht leicht nach vorne verlagerte, waren die Haltungen von jemandem, der nicht vorhatte auszuweichen.

Ein schwacher Glanz lief seinen Arm hinauf.

Und der Löwe vor ihm knurrte.

Er stürzte sich auf ihn.

Schnell.

Schneller als er aussah.

Sera schrie, aber Ethan bewegte sich bereits.

Er duckte sich tief, glitt unter dem Hieb des springenden Löwen hindurch und rammte seine Faust direkt in dessen Bauch.

Kein leichter Schlag.

Ein echter Treffer.

Ein brutaler, stiller Schlag voller konzentrierter Kraft.

Der Löwe krachte mit einem schweren Aufprall zu Boden, rollte einmal, betäubt.

Ethan richtete sich langsam auf.

Seine Augen fixierten den zweiten Löwen, der heranstürmte.

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